Nitro Deck für die Nintendo Switch – Premium Handheld Dock ausprobiert

Auch wenn der Nachfolger zur Nintendo Switch schon am Horizont zu erahnen ist, entwickelt das Start-Up CRKD (ausgesprochen „Kracked“) neues „Premium“-Zubehör dafür. Wir haben das sogenannte Nitro Deck auf der gamescom ausprobiert.

„Level up your Switch“. So lautet der offizielle Slogan für das Nitro Deck. Dabei handelt es sich um einen Controller in den ihr eure Switch reinstecken könnt, welcher eine bessere Steuerung und hilfreiche Features verspricht. Es ist sowohl mit der normalen Nintendo Switch als auch mit der OLED Variante kompatibel und wird über USB-C verbunden.

Der Star des „Decks“ sind die analogen Sticks. Dafür nutzt CRKD magnetische Hall Effect Joysticks die keinen mechanischen Kontakt zur Positionsbestimmung benötigen. Dadurch sind diese präziser und können ohne mechanische Abnutzung auch keinen berüchtigten „Stick-Drift“ entwickeln. Ein Problem, welches die Nintendo Switch leider seit Release plagt und dafür sorgt, dass Nintendo auch nach dem Garantiezeitraum kostenlos Joy-Cons in der EU repariert. Der obere Teil der Sticks kann übrigens oben einfach abgezogen und ausgetauscht werden.

Durch das Nitro Deck wird die Switch insgesamt etwas größer. Durch die abgerundete Form liegt die Switch damit ergonomischer und besser in der Hand. Das Button-Layout bleibt insgesamt ähnlich wie bei den Joy-Cons. Lediglich die Schultertasten sind größer und das Steuerkreuz ist ein echtes Steuerkreuz.

Die Qualität der Buttons und des Steuerkreuzes ist unserer Meinung bloß „OK“. Auch die Schultertasten gehen nicht über diese Wertung hinaus. Zudem hatten wir den Eindruck, dass diese etwas laut knarzten.

Extra Funktionen

Auf der Rückseite des Decks finden sich vier weitere Knöpfe die mit beliebigen anderen Knöpfen oder Makros belegt werden können. Diese erreicht man beim Spielen mit den Ring- und Mittelfingern. Sie dienen vor allem dazu, dass man nie die Finger von den Analog-Sticks lösen muss um Aktionen wie „Springen“ oder „Waffe wechseln“ auszuführen.
Dieses Feature hat sich bei uns bereits beim Steam Deck bewährt und wir möchten es nicht mehr Missen. Auch die Xbox Elite und Sony DualSense Edge Controller bieten dieses Feature an.

Über eine Taste auf dem Gerät könnt ihr zudem bis zu zehn Sekunden lange Makros aufzeichnen und sie auf eine der Tasten auf der Rückseite legen. Darüber hinaus gibt es noch eine Turbo Funktion mit der ihr jede beliebige Taste im Dauerfeuer verwenden könnt. Die Geschwindigkeit lässt sich dafür variieren und eine LED auf der Vorderseite zeigt euch wie schnell die Tasten gedrückt werden. Für Spiele wie Metroid Dread ist das sehr praktisch (für Speedruns sind hier Turbo Modi gestattet).

Falls ihr die Switch doch am Fernseher verwendet, könnt ihr das Deck als USB Controller verwenden. Eine gut durchdachte Dreingabe.

Sammeln mit der App

Etwas seltsam fanden wir die Nitro Deck App. Damit könnt ihr per NFC euer Deck scannen und es zu eurer digitalen Sammlung hinzufügen. Dort findet ihr die Seriennummer und einen „Seltenheits-Score“ eures Decks heraus. CRKD stellt es sich so vor, dass Käufer sich über besonders niedrige Seriennummern freuen werden und den digitalen Nachweis über ihren Nitro Deck Besitz zur Schau stellen. Das riecht fast so als hätte man in letzter Sekunde doch noch NFTs über Bord geworfen.

Bei den verfügbaren Farben des Nitro Decks könnten aber einige durchaus Spaß am Sammeln haben. Die Standard Modelle für 70€ gibt es in Schwarz, Weiß und Grau. Aktuell gibt es außerdem die „Nostalgia Collection“. Die enthält zwei von der Gamecube inspirierten Varianten in Lila und Mint-Grün sowie im Stile des US-Super Nintendo. Diese kosten 100€, enthalten aber zusätzlich eine Tragetasche.

Besonders Schade: Eine limitierte Auflage mit transparentem Plastik in Türkis und Lila ist leider bereits ausverkauft.

Nitro Deck Launch Trailer

Fazit

Das Nitro Deck ist eine sehr gute, aber nicht überagende Verbesserung des Handheld-Erlebnisses der Switch. Die Verwendung von Hall Effect Sticks, die zusätzlichen Knöpfe auf der Rückseite sowie die Ergonomie sind deutliche Verbesserungen. Wir hätten uns nur etwas knackigere Druckpunkte bei den Knöpfen und dem Steuerkreuz gewünscht. Für den Preise zweier Joy-Cons ist das Nitro Deck nicht überteuert und ist für Switch Fans eine gute Empfehlung.

Quelle Titelbild: https://crkd.gg/pages/nitro-deck

Farbklex

Beruflich ein Software Engineer, privat ein Gaming-Enthusiast. Games Convention und gamescom Veteran seit 2004. gamescom Award - Community Juror (2014). Volunteer bei diversen Gaming Events seit 2015 und Leserreporter für die gamescom Aktuell.

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